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Der Bildhauer Fritz Koelle
| Der Bildhauer Fritz Koelle (1895-1953) |
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Ein Künstler auf der Suche nach Formen

Die kleinen Tierplastiken entstanden, weil er Tiere mochte. Er besuchte sie oft im Zirkus Krone und im Tierpark Hellabrunn. Sie haben ihn durch sein ganzes künstlerisches Leben begleitet.

Die Entdeckung der Gestaltungsmotive, die prägend für sein Schaffen werden sollten, war ein Besuch im Jahr 1926 in St. Ingbert, der Heimatstadt seiner zukünftigen Ehefrau. Deren Vater war Bergmann und lud den Schwiegersohn in spe zu einem Besuch im Bergwerk ein. Bei dieser Fahrt "unter Tage" sah er, wie schwer und unter welch großem körperlichen Krafteinsatz die Menschen dort unten arbeiteten. Dieses Erlebnis hat ihn fortan nicht mehr losgelassen und gab ihm die lange gesuchte, entscheidende künstlerische Inspiration - er hat sich die Darstellung des Bergarbeiters zur Lebensaufgabe gemacht.

Er fuhr oft in Bergwerke ein, um die Arbeitsbdingungen kennenzulernen. Zur Anschauung des "echten Lebens" stellte ihm Geheimrat Röchling von den Röchling Stahlwerken in Völkingen an der Saar im Jahr 1928 ein Atelier auf seinem Werksgelände zur Verfügung, wo Fritz Koelle jeden Arbeiter, der ihn interessierte, als Studienmodell zeichnen oder modellieren konnte.

Soziale Anklage war dabei nie seine Motivation - er schuf seine Skulpturen aus "reiner Lust am plastischen Gestalten", als "bildgewordener Ausdruck eines harten Lebens". Man sagte seiner Arbeitsauffassung "sichtbaren Perfektionismus" nach.

Er gestaltete seine Arbeiter weder romantisch, noch als stolze Heroen der Arbeit (in klassischer Prägung), sondern realistisch derb und von der Schwere ihrer Tätigkeit gezeichnet, aber mit würdevollem Habitus. In der Zeit des Nationalsozialismus galt seine Kunst fälschlicherweise als "bolschewistisch" und "entartet".

Der zermürbende Kampf gegen dieses Fehlurteil bereitete dem Künstler und seiner Familie existenzielle Probleme. Aus wirtschaftlichen Gründen bewarb sich Fritz Koelle daher um eine Professur in München und Augsburg, die jedoch nicht zustande kamen, sodass er eine solche zunächst in Dresden, später in Berlin annahm, ohne aber seinen Wohnsitz in München-Geiselgasteig aufzugeben. Aus dieser Lehrtätigkeit an der Akademie in Dresden und Berlin haben sich u.a. die Schüler Jürgen v. Woyski, Werner Rosenthal und Gerhard Thieme profiliert.